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Therapien bei Zahnarztangst

Bringt Hypnose etwas, um die Zahnarztangst zu beseitigen? Wie steht es um Akupunktur? Und wirkt Lachgas verlässlich, wenn Angstpatienten zum Zahnarzt gehen? Mittlerweile gibt es verschiedene Ansätze, mit der Angst umzugehen. Welche Angebote die gewünschte Wirkung erzielen, hängt von der Persönlichkeitsstruktur des Patienten und von der Schwere der Angst ab.

Die eine Therapie, die für alle Angstpatienten gleichermaßen geeignet ist, gibt es nicht. Schon weil es zahlreiche unterschiedliche Ansätze gibt, wie man mit der ausgeprägten Angst von Patienten mit Dentalphobie umgehen kann. Dennoch lässt sich festhalten, dass ein bestimmtes Vorgehen sich als erfolgreich erwiesen hat, deswegen wollen wir hier die Therapie die drei Termine vorstellen.

Der erste Termin

Der therapeutische Ansatz ist bei ersten Termin klar und deutlich: keine Behandlung!
Es geht bei diesem Termin nicht darum, sich um die Zähne des Patienten zu kümmern (jedenfalls nicht vorrangig), sondern um seine psychische Verfassung. Die ist in der Regel sehr angegriffen, und das ist noch vorsichtig formuliert. Es geht daher zunächst darum, ihm zu verdeutlichen, dass seine Angst in Ordnung ist, dass sie ernst genommen wird. Es ist zwar nicht mehr so verbreitet wie noch vor 10 oder 20 Jahren, aber folgende Fehler machen nach wie vor viele Zahnärzte:

  • Das versuchte Herunterspielen der Patientenangst. Formulierungen wie „Das kriegen wir schon zusammen hin“ oder „So schlimm wird es schon nicht werden, sind nicht nur wenig hilfreich, sie können neben dem Verstärken der Panik auch noch zur weiteren Verringerung des Selbstwertgefühls auf Patientenseite führen.
  • Aus Patientensicht brisante Voruntersuchungen werden noch immer gedankenlos durchgeführt. Doch das Klopfen auf Zähne oder die Zuhilfenahme von Instrumenten und deren Geräusche können bei Angstpatienten zu extremen Belastungen führen.

Im Vordergrund stehen bei einer empathischen Untersuchung in erster Linie das Gespräch und das Verständnis. Mögliche Entspannung kann zusätzlich autogenes Training bringen, aber auch Musik kann helfen, die Angst zu deeskalieren.

Eine Untersuchung muss natürlich trotzdem stattfinden, sie muss aber so feinfühlig wie möglich durchgeführt werden. Das Erstellen eines Röntgenbildes bringt normalerweise wichtige Erkenntnisse, ohne dass der Angstpatient zu sehr belastet wird.

Der zweite Termin

Der zweite Termin ist nicht weniger bedeutsam wie der erste. Denn jetzt geht es an die Behandlung, die jedoch in 9 von 10 Fällen unter Vollnarkose stattfindet. Im besten Fall kann auf die Vollnarkose verzichtet werden, stattdessen wird der Patient in einen Dämmerzustand versetzt. Dazu werden ein Schlaf- und ein Schmerzmittel verwendet, so dass der Patient nicht viel von dem mitbekommt, was passiert.
Der Dämmerschlaf ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn der Patient seine Angst – im besten Fall durch ein erfolgreiches Gespräch beim ersten Termin – einigermaßen im Griff hat.

Bei der Behandlung im Rahmen des zweiten Termins geht es darum, vorhandene Zähne schonend auf einen gesunden Stand zu bringen. Die Narkose kann bis zu sieben Stunden dauern, was einen genügend großen zeitlichen Rahmen bietet, um ein Großteil der Behandlung durchführen zu lassen. Die Begutachtung der Ergebnisse ist für den Patienten etwas, das sowohl er als auch der Zahnarzt so schnell nicht vergisst. Weil ein entspanntes und erleichtertes strahlendes Lachen einfach wundervoll ist.

Der dritte Termin

Beim dritten Termin geht es gewissermaßen um die Feinheiten. Der Angstpatient hat den größten Teil seiner Behandlung hinter sich, es folgen Details wie das Eingliedern des neuen Zahnersatzes oder ähnliche Behandlungen, die während des zweiten Termins nicht durchgeführt werden konnten.

Der dritte Termin ist für alle Beteiligten der angenehmste. Zum einen empfindet der Patient eine große Erleichterung, zum andere kann er sozusagen dabei zusehen, wie seine Angst nach und nach immer unauffälliger wird. Beim dritten Termin kehrt sich das Verhältnis von Patienten mit Vollnarkose und Dämmerschlaf übrigens häufig um. Da die „große Baustelle“ bereits bearbeitet wurde und zwischen Zahnarzt und Angstpatient ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut werden konnte, ist eine Narkose in sehr vielen Fällen nicht mehr nötig.

Der Grundstein für die erfolgreiche dritte Behandlung wird während des ersten Termins gesetzt. Für Zahnärzte ist es daher von absoluter Wichtigkeit, diesen ersten Termin so zu gestalten, dass der Patient sich auf die nächsten Termine einlässt.

Erfahrungsberichte

Nachrichten

Praxisalltag: Die Krux mit der Spritze

Wer Patienten mit Dentalphobie verstehen will, muss sich zunächst von zahlreichen eigenen Einschätzungen und Einstellungen verabschieden. Denn die Wahrnehmung von Menschen mit Zahnarztangst ist eine andere. Wer das weiß, ist einen großen Schritt weiter – und wird die Spritze mit neuen Augen betrachten.

Zahnhygiene und Kunst: Passt das zusammen?

Der Zahnarztbesuch ist immer wieder so ein Thema. Während die eine Personengruppe sich auf den Behandlungsstuhl setzt, als würde sie in einem Kinosessel Platz nehmen, bekommt die andere schon Panik, wenn sie auch nur an den Geruch einer Praxis denkt. Eine russische Künstlerin möchte auf das Thema Zahnhygiene aufmerksam machen und hat dazu sehr eigenwillige Skulpturen entworfen.

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