Im Grunde wird es die Künstlerin Mariana Shumkova wohl gut gemeint haben, als sie die Idee ihrer Skulpturen entwickelte. Diese bestehen faktisch nur aus Köpfen und Mündern, die wahllos darauf verteilt werden. Doch mit diesem gewöhnungsbedürftigen Anblick ist es nicht getan. Die Zähne, die die Künstlerin benutzt hat, bestechen nicht etwas durch Glanz und Weiß, sondern im Gegenteil durch ihren schlechten Zustand. Mariana Shumkova möchte dadurch auf die Notwendigkeit regelmäßigen Zahnhygiene hinweisen.
Handwerklich kann man Mariana Shumkova wenig vorwerfen. Sie hat sogar auf echte menschliche Zähne zurückgegriffen, so lässt sich nachlesen. Und an Kreativität mangelt es Shumkova auch nicht, die Skulpturen wirken stark auf den Betrachter, und man kann davon ausgehen, dass dies auch nachhaltig der Fall sein wird.
Ob die Künstlerin allerdings ihre Zielgruppe erreicht, ist fraglich. Menschen ohne Angst vor dem Zahnarzt werden auch ohne die „Schock-Skulpturen“ regelmäßig auf die Zahnpflege achten. Menschen dagegen, die unter Zahnarztangst (der sogenannten Dentalphobie) leiden, werden eher abgeschreckt, ihre Angst durch die Skulpturen bestärkt.
So gesehen könnte man sagen: künstlerisch gelungen, therapeutisch bedenklich.